Blogbeitrag

Corona-Krise: Hoffnung und Optimismus


Optimismus in der Krise – Verharmlosung oder Schutzfaktor?

Letzte Woche sprach ich mit einem befreundeten Unternehmer über die derzeitige Corona-Krise und fragte ihn, was ihm bisher im Umgang beruflichen Krisen und Rückschlägen geholfen hätte. Seine Antwort war sinngemäß, dass man dies in seinen Augen nicht verallgemeinern kann, ihm aber eines in schwierigen Zeiten immer geholfen hat: Der Glaube daran, dass langfristig die Geschehnisse einen Sinn haben und sich am Ende alles zum Positiven entwickelt.

Für mich war diese kleine Anekdote Anlass, darüber nachzudenken, ob entgegen aller Kritiker, Optimismus doch die Basis für einen konstruktiven Umgang mit Krisen ist. Doch was genau ist überhaupt Optimismus? Wie wirkt dieser in Krisen? Und wie kann eine optimistische Grundeinstellung entwickelt werden?

Schon lange ist bekannt, dass sich eine optimistische Einstellung positiv auf unser Wohlbefinden sowie unsere körperliche und seelische Gesundheit auswirkt. Damit ist dabei keineswegs eine rosarote Brille gemeint, durch die man die Welt oder aktuelle Geschehnisse betrachtet. Das ist naiv und führt lediglich zu einer oberflächlichen Behandlung der eigentlichen Ängste und Sorgen, die eine Krise mit sich bringt. Vielmehr ist Optimismus das Wissen darüber, selbst bestimmen zu können, wie man denkt und ob man bereit ist, bewusst seinen Blick auch auf die positiven Seiten zu lenken. Es geht also um die eigene Bereitschaft, trotz den zunächst negativ empfundenen Hindernissen, gleichermaßen den Chancen und positiven Aspekten Beachtung zu schenken. Dies ist, wie wir es in unseren Trainings gerne bezeichnen Optimismus, mit dem nötigen Realitätsbezug, welcher sich eben grundlegend von bloßer Schönrederei und Verharmlosung unterscheidet.

In Krisen wirkt Optimismus über zwei, vor allem zeitlich voneinander getrennten Faktoren. In die Zukunft gerichtet wirkt der Glaube daran, dass langfristig alles gut wird. Man kann es auch als ein Urvertrauen in den Verlauf des Lebens bezeichnen, wie es von meinem Bekannten in der einleitenden Anekdote geschildert wurde. Dies ist essenziell, wenn es darum geht, die eigene Vision einer glücklichen Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. Optimismus wirkt jedoch auch im Jetzt! Denn mit einer optimistischen Einstellung betrachtet man Rückschläge und Krisen als etwas Vorübergehendes, wodurch man, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, aktiv nach Lösungen sucht. Natürlich empfinden auch Optimisten Ängste oder Sorgen, doch aufgrund ihrer Überzeugung aktiv die eigene Situation verbessern zu können, gelingt es ihnen, etwas zur Veränderung der eigenen Lage beizutragen.

Entgegen des weit verbreiteten Glaubens ist Optimismus keine unveränderliche Persönlichkeitseigenschaft, sondern durch Reflexion erlernbar und trainierbar. Auch wenn Negatives oftmals automatisch unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, kann der Fokus auf das Positive bewusst von uns gelenkt werden. Anstatt sich also nur auf die negativen Aspekte der Corona Krise zu konzentrieren, könnte man sich die Frage nach den möglichen langfristigen Chancen dieser Krise stellen? Eventuell gibt es sogar positive Aspekte, die schon jetzt spürbar sind, wie etwa die Entschleunigung unserer sonst so rasanten Gesellschaft, das Dynamisieren von starren Arbeitszeitmodellen oder aber auch die Erholung der Natur. Liegt der Fokus gerade auf dem Negativem, hilft es, sich selbst bewusst zu machen, dass man sich gerade in einer Negativspirale befindet und gezielt zu entscheiden, auch die positiven Seiten zu beleuchten.

Es geht bei einer optimistischen Einstellung auch darum, in Bezug auf sich selbst, den Fokus auf das Positive, also auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu lenken. Somit entwickelt man eine „Ich kann“-Einstellung und es gelingt einem gestärkt und selbstsicher in die Zukunft zu sehen. Auch hinsichtlich des Selbst, sollte man differenziert denken, anstatt alles in schwarz und weiß einzuordnen. So kann man sich bei einem Rückschlag denken „Das wird sowieso alles ein Verhau – ich kann doch gar nichts“ oder aber auch „Das war einer von vielen Versuchen – diesmal ist es mir nicht gelungen, nächstes Mal mache ich es anders“. Ersteres, lässt resignieren, während zweiteres eine genaue Analyse der Situation und somit eine Suche nach Lösungen ermöglicht.

Folgende Reflexionsfragen dienen der weiteren Förderung einer optimistischen Grundeinstellung:

  • Was genau ist an meiner derzeitigen Lage negativ, für welchen Bereich gilt dies und wie ist die Dauer einzuschätzen?
  • Wie ist die Situation im Moment tatsächlich und welche Stärken, Potenziale und Möglichkeiten finde ich?
  • Gefällt mir meine derzeitige Lage und wenn nicht, wie möchte und kann ich damit umgehen?
  • Was möchte ich anstatt dieser Situation und wie kann ein erster Schritt in Richtung meines Wunsches aussehen?
  • Welche Lebensvisionen geben mir Kraft und Energie in der aktuellen Situation?
  • Wo in meinem Leben tritt vermehrtes Schwarz-Weiß-Denken auf und wie könnte eine differenziertere Sichtweise aussehen? Übersehe ich vielleicht positive Aspekte und Möglichkeiten?

Auch wir arbeiten als Coaches mit dem Erlernen und Verinnerlichen einer optimistischen Einstellung. Coaching gibt Ihnen hier die richtigen Tools an die Hand, um Ihre vollen Potenziale zu entfalten und kraftvoll und optimistisch vorwärts zu kommen. Des Weiteren gibt es für Firmen aber auch für Einzelpersonen die Möglichkeit an unserem virtuellen Training „Reflexionsraum – gestärkt aus der Corona-Krise“ teilzunehmen. Dieses beinhaltet unter anderem die Erarbeitung eines lösungsorientierten Blickes in die Zukunft sowie einer lernorientierten Haltung zur Vergangenheit, welche wichtige Komponenten von Optimismus sind.

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Autor: Magdalena Hofer MSc


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